Der Kieler Handelsökonom Gabriel Felbermayr fordert bei den Brexit-Verhandlungen mehr Kompromissbereitschaft von der Europäischen Union. »Ich hielte es für sinnvoller, wenn die Europäer den Briten in einigen ausgewählten Punkten entgegenkämen«, sagte der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft dem SPIEGEL. Denkbar sei, der britischen Regierung ein außerordentliches Kündigungsrecht für den umstrittenen Backstop nach zwei Jahren einzuräumen. »Dann müssten die Briten nicht mehr das Gefühl haben, sich in völlige Abhängigkeit der EU zu begeben.« Zugleich solle Brüssel den Briten anbieten, einen gemeinsamen Zollverein zu gründen. Dadurch bekäme London »ein Mitspracherecht bei künftigen Zollabkommen«, sagte der Ökonom. »Von einem solchen Deal würden beide Seiten profitieren.« Felbermayr zeigte Verständnis für jene britischen Unterhaus-Abgeordneten, die den Brexit-Deal der früheren Premierministerin Theresa May dreimal abgelehnt hatten. Mit dem Vertrag habe London »praktisch alle Trümpfe aus der Hand gegeben, ohne zu wissen, was bei den Gesprächen über ein künftiges Handelsabkommen herauskommt«, sagte Felbermayr. »Das ist kein guter Deal.« Brüssel habe ein elementares Interesse, die Briten nach einem Austritt wirtschaftlich möglichst eng an die EU zu binden, argumentiert der Wirtschaftswissenschaftler. »In einer Welt, in der die USA und China unverhohlen auf das Recht des Stärkeren setzen, zählt nichts so sehr wie die Größe des eigenen Marktes«, sagte er. Mit Großbritannien aber würde die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas den EU-Verbund verlassen. »Das dürfen die Europäer aus wohlverstandenem Eigeninteresse nicht zulassen.«
Die EU muss überhaupt nichts. Wer aus einen Verein austritt, der bekommt doch auch keine Austrittshilfe, allenfalls seine Kündigungsbestätigung.
Die Insel ist für Europa nicht wichtig. Europa allenfalls für die Insel, aber die Briten haben – zugegeben, eingelullt von fake news und Propaganda – eben fürs Alleinsein gestimmt. Wollen wir für unsere entfernten Verwandten (Angelsachsen) doch einmal hoffen, dass es ein weiteres Votum gibt oder der Bex/s/hit ewig aufgeschoben wird.