Wegen der Politik der schwarzen Null und der Schuldenbremse steht Deutschland vor einem drastischen Abbau seiner Staatsverschuldung.
Die Schuldenquote, also der Anteil der Staatsverschuldung am Bruttoinlandsprodukt (BIP), könnte auf lange Sicht von derzeit rund 60 Prozent auf 10 Prozent sinken und sich dort einpendeln, schreibt der SPIEGEL unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung. Voraussetzung dafür sei, dass die Wirtschaft etwa so schnell wächst wie im Schnitt der vergangenen sechs Jahre und dass die Bundesregierung die Vorgabe des Grundgesetzes einhält, höchstens 0,35 Prozent des BIP an neuen Schulden aufzunehmen. Ökonomen warnen vor einem zu radikalen Abbau der Staatsverschuldung, weil dem Finanzsektor dann sichere Anlagen ausgehen, die er für seine Geschäfte braucht, was sich negativ auf die Wachstumsrate der Wirtschaft auswirken könnte. »Eine sehr niedrige Schuldenquote von zehn Prozent oder gar ein absoluter Schuldenabbau, wie er langfristig aus der schwarzen Null folgt, ist nach allen Studien kein erstrebenswertes Ziel der Fiskalpolitik«, sagt Christian Kastrop, Direktor bei der Bertelsmann-Stiftung. Empirische Untersuchungen sprächen dafür, dass eine Schuldenquote zwischen 50 und 80 Prozent wachstumsfördernd sei.
Eine Schuldenquote zwischen 50-80% ist wachstumsfördernd, Deutschland steht bei 60 und rutscht weiter nach unten, demnach sind die Teutonen bald bei 49,9 (bereits wachstumsschädlich?) und dann irgendwann bei 10%, vielleicht sogar schuldenfrei?! Das ist geldsystematisch nicht zu verantworten, Schulden = Geld. Mit Schulden wird Geld nicht nur geschaffen, sondern auch – Stichwort Anlage – in die Zukunft transferiert. Der Fetisch der Deutschen für die schwarze Null ist wohl fehlendem Wissen über Fiskalpolitik geschuldet (siehe PISA, da haben sie Finanzallgemeinbildung sogar aus dem Test gestrichen).