Im Laufe der Brexit-Krise ist der Anteil der Exporte und Importe von und nach Großbritannien am deutschen Handel bereits deutlich geschrumpft. „2015 gingen noch 7,4 Prozent der deutschen Exporte nach Großbritannien, 2018 waren es lediglich 6,2 Prozent“, sagt Martin Braml, der ifo-Experte für Außenhandel. „Ähnlich war es bei den Importen. Ihr Anteil sank von 4,25 Prozent auf 3,75 Prozent.“
Insgesamt wäre der Umfang der Exporte nach Großbritannien um 16,2 Milliarden Euro höher ausgefallen, der der Importe um 5,5 Milliarden Euro, wenn die höheren Anteile von 2015 auch 2018 verwirklicht worden wären. Die Zahlen enthalten nur Güter, nicht den Dienstleistungshandel.
„Die politischen Unsicherheiten scheinen aber abzunehmen, und ein No-Deal-Szenario wird unwahrscheinlicher. Davon kann auch der Handel in Zukunft wieder profitieren“, fügt Braml hinzu. „Das britische Pfund erholte sich zuletzt, was die Nachfrage nach deutschen Produkten ebenfalls wieder steigern dürfte. Zudem ist die britische Volkswirtschaft insgesamt in guter Verfassung, die Arbeitslosigkeit ist niedrig.“