Daimler-Chef Ola Källenius schließt direkte Staatshilfen aus

Der Autobauer Daimler will die Coronakrise ohne direkte staatliche Finanzspritzen überstehen.

„Daimler benötigt derzeit keine Staatshilfe“, erklärte der Chef des Mercedes-Herstellers, Ola Källenius, dem Handelsblatt in einem einstündigen Telefoninterview. „Wir sind mit einer hohen Liquidität solide ausgestattet“. Gleichzeitig kündigt der 50-Jährige an, die Arbeitszeit seiner Produktionsmitarbeiter verkürzen zu wollen. „In Deutschland reaktiviert die Politik gerade die Regelung zur Kurzarbeit und die werden wir dann auch nutzen“.

Obwohl der Konzern seine Produktion in Europa und Nordamerika großflächig stoppen musste, seien die Jobs der rund 300.000 Beschäftigten nicht in Gefahr, versicherte Källenius: „Die Sicherheit der Arbeitsplätze steht nicht zur Diskussion“. Auch die Aktionäre müssen nicht um ihre Gewinnbeteiligung von 90 Cent je Aktie bangen: „Unser Vorschlag für eine Dividende steht und es gibt keinen Anlass, zu diesem Zeitpunkt etwas zu ändern“, erklärte Källenius.

Daimler hofft auf eine schnelle Erholung des Geschäfts in China. „Die allermeisten unserer Händler haben wieder geöffnet, die Kunden kehren zurück. Tag für Tag kommen mehr Menschen in die Autohäuser. Die Nachfrage zieht an, das stimmt uns optimistisch“, erklärte Källenius.

In Zeiten der Corona-Pandemie müsse die Gesellschaft „zusammenhalten“, sagte Källenius. „Vor dem Hintergrund fand ich die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel sehr gut“. Der Manager lobte das Vorgehen der Bundesregierung: „Die Entscheidungen werden mit Augenmaß gefällt“.

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