SPD-Interims-Parteichef Thorsten Schäfer-Gümbel will die Vermögensteuer reaktivieren und damit bis zu 10 Milliarden Euro einnehmen. Harald Christ, Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, kritisiert den Vorstoß.
Die jüngsten Pläne des kommissarischen SPD-Chefs Thorsten Schäfer-Gümbel für eine Wiederienführung der Vermögensteuer stoßen beim sozial-liberalen Wirtschaftsforum der SPD auf Kritik und Skepsis. „Die Schwächeren der Gesellschaft werden nicht gestärkt, indem man die Starken schwächt“, sagte Schatzmeister und Vizepräsident Harald Christ der WirtschaftsWoche. „Ich halte nichts von aktionistischer Symbolpolitik – und ich finde diese Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt auch für nicht zielführend. Sie schadet am Ende.“
Christ, der auch Mittelstandsbeauftragter der Partei ist, glaubt nicht daran, dass eine Renaissance der Vermög ensteuer der SPD Wähler zurückbringt und unter Unternehmern wieder interessanter macht. „Die SPD sollte zunächst einmal die wichtige Führungsfrage klären und danach in eine ernsthafte inhaltliche, ergebnisoffene Diskussion über Inhalte einsteigen“, sagte Christ der WirtschaftsWoche. Sehr wohl müssten „die wirtschaftlich Stärkeren ihrer Verantwortung auch gerecht werden“, so der Unternehmer, aber es müsste „viel mehr inhaltlich passieren, um eine SPD wirklich wieder attraktiv für Mehrheiten zu machen“.