Die Bundesregierung rechnet für das laufende Jahr mit knapp 2,2 Millionen Kurzarbeitern.
Das geht aus der Verordnung des Bundesarbeitsministeriums hervor, mit der die am Freitag beschlossenen erweiterten Regeln zur Kurzarbeit umgesetzt werden sollen. Sie liegt dem Handelsblatt vor. Demnach rechnet die Regierung damit, dass zu den rund eine Million Fällen von Kurzarbeit, die schon nach altem Recht erwartet worden waren, 1,15 Millionen zusätzliche Fälle im Zuge der Coronakrise hinzukommen.
Die Kosten für die Bundesagentur für Arbeit (BA) beziffert die bis Ende 2020 befristete Verordnung auf 10,05 Milliarden Euro – 5,99 Milliarden Euro für erstattete Sozialversicherungsbeiträge, 4,06 Milliarden Euro für zusätzliche Fälle von Kurzarbeit.
Der Präsident des Maschinenbauverbands VDMA, Carl Martin Welcker, forderte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in einem Brief auf, rasch auch die Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds auf 48 Monate zu verlängern. Für viele Beschäftigte im Maschinenbau und im Automobilzuliefererbereich gelte unter anderem wegen der internationalen Handelskonflikte bereits seit Frühjahr oder Sommer 2019 Kurzarbeit. „Wenn die Bezugsdauer für das Kurzarbeitergeld nicht zeitnah verlängert wird, bleibt den Unternehmen nichts anderes übrig, als die betroffenen Beschäftigten zu entlassen“, heißt es in Welckers Schreiben, das dem Handelsblatt vorliegt.