Investieren im 21. Jahrhundert – Die große Divergenz? | Carl Christian von Weizsäcker

Die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts ist geprägt von einem neuen Phänomen: dem strukturellen Überschuss des privaten Sparwillens im Verhältnis zum privaten Investitionswillen.

Dies gilt auch bei Prosperität und niedrigen Zinsen. Das ist einerseits vom Wunsch getrieben, im Alter über ein ausreichendes Vermögen zu verfügen. Andererseits nimmt die Nachfrage nach Kapital im ungleichen Umfang zu, sodass Investitionen nicht mit dem steigenden Sparwillen Schritt halten. Die entstehende Lücke zwischen privatem Vermögenswunsch und der privaten Vermögensanlage kann nur durch eine zunehmende Verschuldung des Staates geschlossen werden. Die Kernthese des Buches lautet daher, dass eine freiheitliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung nur stabilisiert werden kann, wenn dem Vermögenswunsch des Einzelnen unter Bedingungen der Preisstabilität stattgegeben wird. Dies ist ohne eine erhebliche Nettoschuld des Staates nicht möglich. Ein neues Denken über die Gesamtwirtschaft ist erforderlich.

Das im Herbst 2019 erschienene Buch von Carl Christian von Weizsäcker und Hagen Krämer begründet diese neuartige Sichtweise und beschreibt die aktuellen Herausforderungen der Wirtschaftspolitik.
Mehr Informationen zum Buch finden Sie unter folgendem Link: https://www.springer.com/de/book/9783658277017

Carl Christian von Weizsäcker ist Professor Emeritus für wirtschaftliche Staatswissenschaften an der Universität zu Köln, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums, ehemals Vorsitzender der Monopolkommission, Fellow der Econometric Society sowie Foreign Honorary Member der American Acadamy of Arts and Sciences. Er hat am MIT gelehrt.

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