Die Deutsche Bank verkleinert schrittweise ihre beträchtliche Kunstsammlung.
Auch das wertvollste Werk, die dreiteilige Gemäldefolge „Faust“ von Gerhard Richter, verkaufte der Finanzriese kürzlich unbemerkt an einen amerikanischen Sammler, wie das Handelsblatt erfuhr. Im Zuge der Restrukturierung der Bank braucht das Geldhaus weniger Platz. „Der Richter hätte im neuen Gebäude wegen des außergewöhnlichen Formats nicht gehängt werden können“, sagte Sammlungsleiter Friedhelm Hütte dem Handelsblatt.
Von 59.000 Werken sind bereits 4000 Bilder zu Geld gemacht worden, darunter Gemälde von Emil Nolde, Alexej von Jawlensky und Piet Mondrian. Für die Bank ist das kein Ausverkauf. „Die Deutsche Bank hält an ihrer Kunstsammlung fest, fördert und sammelt auch künftig zeitgenössische Kunst, wenn auch in geringerem Umfang als bisher“, sagte Hütte.
Zu welchem Preis das Spitzenwerk „Faust“ veräußert wurde, ist nicht bekannt. Nur, dass es in einem diskreten Privatverkauf den Eigentümer wechselte. In einer Auktion allerdings hätte durch den öffentlichen Bieterwettstreit möglicherweise sogar ein Preis über der 100-Millionen-Dollar-Schwelle erzielt werden können. Denn „Faust“ ist ein Schlüsselwerk von Gerhard Richter.