Die Coronavirus-Krise macht auch der Uhrenindustrie schwer zu schaffen: „Es wäre Augenwischerei zu glauben, dass Corona an unserer Branche vorübergeht“, sagte Uwe Ahrendt, Chef der deutschen Manufaktur Nomos Glashütte, dem Handelsblatt.
Man werde „sehen müssen, wie sich die Epidemie weiterentwickelt. Aber 2020 dürfte eher schwierig werden“, so Ahrendt. China, Hongkong und Japan gehören zu den Hauptexportländern vieler Luxusmarken, „was im Umkehrschluss bedeutet, dass aktuell beim Export in diese Länder einiges wegbricht“, so Ahrendt. „Dazu kommt das, was bei Händlern weltweit nicht mehr an asiatische Touristen verkauft wird, weil die schlicht ausbleiben derzeit. In Rom wie in Berlin oder Paris.“
Für Nomos Glashütte selbst sei er zwar „optimistisch. Wir waren in den ersten beiden Monaten des Jahres erfreulicherweise im Plus, einfach weil wir eben auch eine sehr starke Fanbase hierzulande haben“, sagte Ahrendt weiter. „Dazu kommt: Wir haben uns nie überschuldet und machen eher kleine Schritte. Insofern werden wir nicht zu denen gehören, die in einer richtigen Krise sofort umfallen.“ Aber auch in den neuen Niederlassungen seines Unternehmens in Hongkong und China werde „aktuell nichts verkauft“.
Die feine Uhrenbranche litt wie viele Luxusartikelhersteller erst unter den Protesten in Hongkong, nun bricht wegen Corona vielerorts der Umsatz ein. Außerdem wurden die beiden weltgrößten Fachmessen in Basel und Genf gerade erst abgesagt. Und noch ein weiteres Risiko sieht Ahrendt: die neue Konkurrenz durch Smartwatches, vor allem von Apple. Der US-Konzern aus Cupertino verkauft längst mehr Armbanduhren als etwa die gesamte Schweizer Uhrenindustrie zusammen: „Wenn es Konkurrenz und Verdrängungskämpfe gibt, dann sicher eher in den Preisklassen, in denen Apple antritt – also unter 1000 Euro“, so Ahrendt gegenüber dem Handelsblatt.
Die Branche lebt von der Uhr am Arm und Corona von der Hand im Mund/Gesicht… leider wahr.
Der Umsatz bricht ja nun nicht nur bei Luxusgütern ein, auch wenn die natürlich davon leben, hergezeigt und herumgetragen zu werden, was bei einem Stillstand ds öffentlichen Lebens ja nicht geht, sondern überall. Öl brach ein. Tourismus, Messen. Die globalen Logistikketten. COrona entglobalisiert die Welt für ein paar Monate und mit Luxusherstellern kann ich irgendwie weniger Mitgeühl emfpidnen als mit Mittelständlern, die nun vielleicht wirklich existenziell bedroht sind.