Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt deutlich nach unten: Der Wert für das erste Quartal ist im Vergleich zum Januar um knapp vier auf nun 89 Punkte gefallen.
Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2019 um ein knappes Zehntel gegenüber dem vorangegangenen Vierteljahr zulegen. Hinzu kommt die Ausbreitung des Corona-Virus, die Lieferketten stören und das Ausgabeverhalten privater Akteure vielerorts vorübergehend empfindlich dämpfen könnte. „Bisher ist der Corona-Effekt aber unklar und nicht zu beziffern“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. „Fest steht nur: Die exportabhängige deutsche Industrie wäre bei einer anhaltenden weltweiten Ausbreitung des Virus besonders betroffen – etwa, wenn es zu Lieferengpässen bei aus China bezogenen Vorleistungsprodukten kommt.“ Zuletzt haben sich die Aussichten – etwa die Auftragseingänge oder die Produktionspläne – hierzulande aber sogar wieder etwas aufgehellt.
Das laufende Auftaktquartal wird jedoch unabhängig vom Corona-Virus zum Beispiel im Maschinenbau und in der Automobilbranche wohl schwächer ausfallen als bislang vermutet und die Industrie insgesamt in der Rezession verbleiben. Dagegen bleibt der Konsum der privaten Haushalte in Deutschland ein Treiber der hiesigen Konjunktur: „Der private Verbrauch dürfte spürbar ausgeweitet werden: Die Lohneinkommen steigen weiter merklich und der Staat entlastet die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erneut“, so Simon Junker, DIW-Experte für die deutsche Wirtschaft. Die Umsätze der konsumnahen Dienstleister dürften deswegen kräftig zulegen.