Der Parfümerie-Konzern Douglas will sich von seinen Immobilien-Partnern in der aktuellen Krise zwar Mieten stunden lassen.
Aber eines sei „ganz klar“, sagte Douglas-Chefin Tina Müller im Handelsblatt-Interview: „Wir werden so einen Aufschub nicht auf dem Rücken der kleinen Privatvermieter austragen. In unserem Fall sprechen wir über etliche institutionelle Anbieter. Wir sind ja allein in rund 200 Shoppingcentern vertreten. Jetzt ist Solidarität gefragt“, so Müller, die vor zwei Wochen fast all ihre 2400 Filialen wegen der Corona-Pandemie schließen musste. Viele Douglas-Partner seien „schon bereit, Zahlungen zu stunden“. Es gehe jetzt um „Kooperationswillen. Immerhin machen wir zur Zeit null Umsatz in den Filialen, während die Kosten weiterlaufen. Das können wir nur gemeinsam stemmen“ – mit Belegschaft, Management, Vermieter und Lieferanten, mit denen sie ebenfalls im Gespräch sei.
Trotzdem setzt Müller auch auf den Staat: „Neben dem Kurzarbeitergeld handelt es sich dabei konkret um von der KfW abgesicherte Kredite, die wir gemeinsam mit unseren Hausbanken eventuell nutzen wollen.“ Diese „eher standardisierten Kreditprogramme“ seien „aber nicht zu verwechseln mit Staatshilfe im Sinne einer Staatsbeteiligung, wie man es aus der Finanzkrise kennt“, so die Douglas-Chefin im Gespräch mit dem Handelsblatt. Auch sie und ihr Top-Management werden einen Beitrag leisten: Man habe „sich zu einem teilweisen Gehaltsverzicht bereiterklärt im deutlich zweistelligen Prozentbereich, den rund zwei Dutzend Top-Führungskräfte leisten“.
Douglas gilt als hochverschuldet, werde aber „gestärkt aus der Krise kommen“. Davon sei sie „überzeugt“. Müller weiter: „Eine durchaus starke Liquiditätsposition erlaubt es uns, eine ganze Weile aus eigener Kraft überleben zu können. Aber natürlich leiden wir jetzt wie viele andere Unternehmen.“ Immerhin gebe es „seit Beginn der Krise eine noch engere und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Mehrheitseigentümer CVC wie auch mit dem Minderheitseigner, der Douglas-Gründerfamilie Kreke. Wir spüren da große Unterstützung in allen Geschäftsfragen.“ Bis zum Ausbruch der Coronakrise habe das Douglas-Geschäftsmodell „bestens funktioniert“. Deshalb wehre sie sich „auch dagegen, jetzt in einen Topf mit Firmen geworfen zu werden, die schon vor der Coronakrise in Schwierigkeiten geraten waren und nun wirklich ums Überleben kämpfen“, so Müller.